Es werde Licht, doch es wurde nicht!

Noch Anfang Juli war ich eigentlich relativ optimistisch für OSRAM Licht, siehe diese Einschätzung.

Leider muss ich inzwischen gestehen, dass diese ein Irrtum war. Zwar halte ich OSRAM nach wie vor für ein gutes Unternehmen und langfristig wird die Aktie in Kursschwäche auch eher noch interessanter. Kurzfristig aber rechne ich hier nun mit einem deutlicheren Rückschlag. Warum?

Nun, zum einen ist die Aktie mit einem KGVe von über 23 kein Schnäppchen und somit korrekturanfällig. Viel wichtiger aber ist das extrem angeschlagene Chartbild. Um das zu verdeutlichen, hier zunächst einmal der 1-Jahres-Chart der Aktie.

OSRAM Licht, Chart, 1 Jahr

Quelle: Guidants

Wie man unschwer erkennen kann, kam es im Juli nicht mehr zur anvisierten Kaufwelle. Statt dessen bildete sich eine - wenngleich nicht ganz saubere - Doppeltopp-Formation aus. Schließlich setzte sich der kurzfristige Abwärtstrend dann kurze Zeit später auch noch gegen den langfristigen Aufwärtstrend durch, womit ein klares Trendwendesignal gegeben ist. Zuletzt knackte der Aktienkurs dann die Unterstützung im Bereich 65 Euro an, die heute mit Karacho genommen wird. Damit einhergehend kommt es auch noch zu einem Bruch der unteren Trendkanalbegrenzung des kurzfristigen Abwärtstrend, was für eine zunehmende Abwärtsdynamik spricht. Alle Zeichen stehen somit nun auf bearish, wobei ein erstes Korrekturziel im Bereich 52 Euro liegt. Aber selbst eine Ausweitung der Korrektur unter die 50 Euro Marke ist nicht mehr auszuschließen.

Fazit: kurzfristig ein klarer Verkauf bzw. Short-Kandidat!

Noch ist das Positiv-Szenario zwar möglich, die Wahrscheinlichkeit hierfür ist zuletzt aber auf ein Minimum gesunken. Vielmehr sendet OSRAM Licht aus rein charttechnischer Sicht derzeit zunehmend bearishe Zeichen, so dass zumindest eine kurzfristige Korrektur der Aktie gen 50 Euro immer wahrscheinlicher wird. Auf lange Sicht würde ich in einer solchen temporären Schwäche zwar eher eine Einstiegschance sehen, zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist die Aktie aber ein klarer Verkaufs- bzw. Short-Kandidat. Erst Kurse deutlich oberhalb von 70 Euro würden den Angriff der Bären kontern, dies sehe ich zurzeit aber nicht.