Wachstumswunder wächst weiter, Kursziel 200 US-Dollar und mehr möglich

29.08.2017 | Artikel über facebook (US30303M1027) von HBMännchen

Zusammenfassung

  • Gründer Mark Zuckerberg überzeugte mit cleveren Akquisitionen
  • Facebook ist inzwischen der größte Rivale von Google (Alphabet) geworden
  • Allen Unkenrufen zum Trotz wächst Facebook weiter rasant

Einschätzung

Kaufen Langfristige Anlage

Hinter der Facebook Inc. (NASDAQ: FB) verbirgt sich die Aktie des Unternehmens, dass das gleichnamige Soziale Netzwerk betreibt. Doch Gründer Mark Zuckerberg ruhte sich nie auf seinem Erfolg aus. Vielmehr kaufte er mit Instagram, Oculus und WhatsApp weitere vielversprechende Start-ups hinzu. Als er beim Versuch den aufstrebenden Konkurrenten Snap(Chat) zu kaufen scheiterte, baute er kurzerhand Instagram zum Snap(Chat)-Konkurrenten um. Inzwischen hat Instagram sogar mehr Nutzer als der Herausforderer Snap, dessen Aktienkursentwicklung seit dem Börsengang ein Desaster war. Daher sprechen Analysten inzwischen schon davon, dass Zuckerbergs Facebook respektive Instagram den Konkurrenten zerquetschen könnte.

Ein Blick in die Bilanz des Konzerns fördert dabei folgendes zu Tage: Facebook verfügt alleine über eine Cashposition in Höhe von knapp 30 Mrd. US-Dollar. Hinzu kommen noch weitere Assets in Höhe von ca. 35 Mrd. US-Dollar, so dass man insgesamt über eine Netto-Liquidität in Höhe von knapp 65 Mrd. US-Dollar verfügt. Und das bei einem Schuldenstand in Höhe von genau Null, ja sie lesen richtig, Null. Eine viel gesündere Bilanz als die von Facebook findet man daher am gesamten US-Aktienmarkt kaum, weshalb die Aktie sicherlich auch zu den beliebtesten Aktien dort zählt.

Untermauert wird diese Einschätzung dann auch noch durch die Umsatz- und Gewinnentwicklung. Lag der Jahresumsatz in 2013 noch bei nur gut 7,8 Mrd. US-Dollar, steigerte die Company diesen für 2014 auf knapp 12,5 Mrd. US-Dollar, in 2015 auf über 17,9 Mrd. US-Dollar und schließlich in 2016 auf beeindruckende gut 27,6 Mrd. US-Dollar. Daraus errechnet sich ein durchschnittliches Umsatzwachstum (CAGR) von 52% p.a.. Zugleich konnte der Zuckerberg-Konzern den Gewinn je Aktie von 0,60 US-Dollar in 2013 auf 1,10 US-Dollar in 2014 und 1,29 US-Dollar in 2015 auf zuletzt 3,49 US-Dollar in 2016 steigern, ein durchschnittliches Gewinnwachstum (auf Basis des Gewinns je Aktie) (CAGR) von überproportionalen knapp +80% p.a.

 

Dabei wäre das Gewinnwachstum sogar noch höher ausgefallen, wenn Facebook nicht die eingangs angesprochenen Übernahmen mit Hilfe der Ausgabe eigener Aktien finanziert hätte, wodurch die Zahl der ausstehenden Aktien in den letzten Jahren stieg. Dies ist zudem eher ungewöhnlich, haben doch viele US-Unternehmen zuletzt ihre Gewinne mit Hilfe von Aktienrückkaufprogrammen tendenziell eher nach oben "manipuliert". Während das Management um CEO Zuckerberg, COO Sheryl Sandberg und CFO David Wehner zuletzt ein wenig davor warnte die beeindruckenden Wachstumsraten so in die Zukunft zu projezieren, tun die Analysten genau das.

So erwarten sie für 2017e einen Jahresumsatz von knapp 39,2 Mrd. US-Dollar (+42%) und für 2018e einen Jahresumsatz von 50,8 Mrd. US-Dollar (+29,6%), woraus sich ein durchschnittliches Umsatzwachstum (CAGR) von +35,7% errechnet.  Zugleich soll der Gewinn je Aktie 2017e bei 5,33 US-Dollar je Aktie (+52,7%) und 2018e bei 6,48 US-Dollar je Aktie (+21,6%) herauskommen - das durchschnittliche Gewinnwachstum (auf Basis des Gewinns je Aktie) (CAGR) läge also bei +36,3%.

Der aktuelle Börsenwert von Facebook liegt bei sagenhaften 488 Mrd.  US-Dollar. Demgegenüber stehen aber alleine 30 Mrd. US-Dollar Cash bzw. rund 65 Mrd. US-Dollar an Netto-Liquidität sowie beeindruckende Umsatz- und Gewinnwachstumsraten. Zwar schwächen sich diese in den kommenden ein, zwei Jahren ein wenig ab, ein Plus von knapp +36% ist jedoch für einen so großen Konzern immer noch beeindruckend. Normalerweise gestehen Anleger einem solch wachstumsstarken Unternehmen daher auch eine Bewertung mit einem KGV von bis zum doppelten der zuletzt gesehenen Wachstumsraten zu, bei Facebook wäre also eine Bewertung bis zu einem KGV von 72 drin. Statt dessen wird die Aktie aber aktuell "nur" mit einem KGV von 36 bewertet. Damit ist die Aktie nach unten hin wohl recht gut abgesichert, nach oben hin wäre im absoluten Best Case sogar eine Verdopplung möglich. Doch so weit möchte ich gar nicht gehen.

Denn schon ein leicht höheres KGV von "nur" 40, angewendet auf den geschätzten Gewinn des laufenden Geschäftsjahres 2017e, ergo 5,33 US-Dollar je Aktie, würde der Aktie einen Anstieg auf bis zu 213,20 US-Dollar ermöglichen. Insofern bin ich immer noch sehr zurückhaltend, wenn ich der Aktie an dieser Stelle ein Kursziel in Höhe von 200 US-Dollar auf Sicht der kommenden sechs bis zwölf Monate attestiere. Rücksetzer unter 160 US-Dollar sind dabei eine optimale Einstiegs- oder Nachkaufchance, der Stoppkurs sollte unterhalb von 150 US-Dollar liegen. Das erste kurzfristige Kursziel der Aktie liegt dann bei 200 US-Dollar, auf Sicht von 18 Monaten sind aber auch zwischen 260 und 280 US-Dollar möglich. Facebook ist günstiger als man glaubt und daher kaufenswert!

Offenlegung von eigenen Positionen

Ich halte eine Long-Position (direkt oder über Derivate) in der in dem Artikel behandelten Aktie.

Offenlegung von Geschäftsbeziehungen

Ich habe diesen Artikel selbst geschrieben und meine eigene Meinung wiedergegeben. Ich erhalte keine Vergütung für diesen Artikel (außer ggf. von Spekunauten). Ich habe keine Geschäftsbeziehungen mit einem der im Artikel genannten Unternehmen.

    Kommentare (1)

  • Ray123 vor über 6 Jahren

    Lange Zeit habe ich das Geschäftsmodell von facebook belächelt, aber es stellte sich heraus, dass es genügt, genug Unser zu habe und die geschaffene Plattform mit entsprechender Werbung zu "füttern". Dennoch - facebook bleibt mir hinsichtlich der weiteren Geschäftspolitik suspekt, und ich denke das CEO Zuckerberg schon bald weitere Investitionen anstoßen muss um die von den Analysten prophezeiten, stets steigenden Umsätze und daraus resultierenden Gewinne zu generieren.

    Pari vor über 6 Jahren

    Also "Facebook" füttert die Plattform nicht mit Werbung. Sondern die User, Firmen, usw. müssen dafür bezahlen um Werbung auf Facebook zu veröffentlichen. Ist meines Erachtens ein großer Unterschied, denn Werbung auf Facebook zu schalten ist für jedes Unternehmen goldwert. Man kann sich interessehalber mal anschauen was Facebook dafür nimmt um Werbung zu veröffentlichen.

    HBMännchen vor über 6 Jahren

    Muss ich Pari zustimmen, bin übrigens wie angegeben FB long.

    Ray123 vor über 6 Jahren

    Man muss Facebook nicht mögen, aber es ist eine Cashcow was die Vermarktung von Werbung angeht. Aber sich allein darauf ausruhen sollte sich CEO Zuckerberg trotzdem nicht...

    HBMännchen vor über 6 Jahren

    Das tut er ja auch nicht, ich erinnere nur an Instagram und Whatsapp (clevere Zukäufe) und mehr...

    Ray123 vor über 6 Jahren

    Stimmt auch wieder, naja. Wie heißt es immer so schön: Time will tell... :)

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17 Kommentare