Versicherungsboom durch Cyberangriffe - Marktpotenzial von 20 Mrd. Euro bis 2036!

29.07.2017 | Artikel über Allianz (DE0008404005) von Börsianer

Zusammenfassung

  • Das Geschäft mit der Unsicherheit: Marktpotenzial für Cyber-Security wird bis 2036 auf 20 Milliarden Euro allein in Deutschland geschätzt.
  • Versicherungsfirmen in Goldgräberstimmung: Allianz kann sich als etablierte Versicherer gut positionieren und arbeitet mit IT-Firmen sowie dem Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik zusammen.
  • Nur 11% der deutschen Unternehmen sind bisher gegen eine Cyber-Attacke versichert. Zahl steigend!

Einschätzung

Kaufen Langfristige Anlage

Computerviren, Trojaners, digitale Wirtschaftsspionage und Sabotage, Datendiebstahl
das alles sind Begriffe, die wir höchst wahrscheinlich alle kennen und die uns womöglich sogar schon einmal selbst betroffen haben. Aber es kommt noch besser!

Der technische Fortschritt und die immer größere Vernetzung unserer Systeme hat nicht nur gutes (wie beschrieben in einem meiner vorherigen Artikel "Absahnen mit Megatrends!", sondern auch ihre Schattenseiten. Das Thema was jetzt und in Zukunft immer wichtiger wird und welches ich hier näher erörtern will heißt: Cyber-Security!

Aus den Pressemitteilungen der letzten Woche und Monate konnten wir beobachten wie eine Cyber-Attacke die nächste jagt. Der Angriff von "WannaCry“ legte so mithilfe eines Trojaners dutzende Unternehmen in der Ukraine und in Russland lahm. Die dabei entstandenen Schäden lassen sich nur schwer in Zahlen ausdrücken und gehen höchstwahrscheinlich in die Milliarden.

Auch vor Deutschland machte der Spuk keinen Halt. So griff der Virus "WannaCry" laut Aussage der Frankfurter Allgemeinen im Mai dieses Jahres rund 200.000 Organisation und Einzelpersonen an. Unter den Betroffenen zählten Krankenhäuser, Logistikunternehmen und die Deutsche Bahn. Die Ursachen erfolgreicher Angriffe sind sehr weitreichend. Diese reichen von veralteten Betriebssystemen, fehlenden Software-Updates bis hin zu unzureichenden Datensicherungssystemen.

(Bildquelle: Martin Wiesner)

In einem weiteren Artikel heißt es: "Der NDR hatte zuvor berichtet, offenbar sei auch das Computersystem des Beiersdorf-Konzerns attackiert worden. Das Unternehmen äußerte sich zunächst nicht."

So wie der Beiersdorf-Konzerns verhalten sich oftmals viele Unternehmen, um nicht Opfer weiter Angriffe zu werden. Dabei kann man als Außenstehender nur ahnen, wie viele Unternehmen tatsächlich betroffen sind. Die Implementierung der notwendigen IT-Sicherheit bedarf oft einen hohen Zeit- und Investitionsaufwand, um Sicherheitslücken zu schließen. Um den vorzubeugen stecken Unternehmen bereits jetzt immer mehr Geld in die IT-Sicherheit. Dabei spielen nicht nur Soft- und Hardwarekomponenten eine große Rolle, sondern auch die Möglichkeiten einer Absicherung durch Versicherungen (Cyber-Policy).

All dies illustriert noch einmal deutlich, wie unglaublich wichtig das Thema IT-Security ist. Unternehmen werden praktisch gezwungen noch mehr dafür zu tun, wenn sie nicht Produktionsausfälle oder ähnliches in Kauf nehmen wollen.

 

Des einen Leid ist des anderen Freud

So erleben wir im Moment eine Art Goldgräberstimmung im Bereich Cyberpolicen mit extrem hoher Nachfrage. Die Unternehmensberatung KPMG prognostizierte eine Nachfragesteigerung von heutigen 90 Millionen Euro auf 20 Milliarden Euro allein im deutschsprachigen Raum bis 2036. (Quelle)

Im großen Pool von Cyber-Security- bzw. Cyber-Policy-Anbietern findet man eine Vielzahl von Unternehmen mit verschiedenen möglichen Lösungsansätzen.

Dieser Artikel soll somit mehr Sensibilität für eine gesamte Branche schaffen. Im Folgenden möchte ich nun einige etablierte Unternehmen nennen die auch wahrscheinlich zukünftige Big Player im Bereich Cyber-Policy sein werden. So gibt es bereits verschiedene Versicherungsansätze von Munich Re, Aon oder Allianz.

 

Die Allianz versichert...

Als etabliertes Versicherungsunternehmen überzeugt die Allianz nicht nur durch einen stetig steigenden Kurs, sondern auch durch jahrelange Erfahrungen im Bereich Versicherungen und einem großen Kundenstamm.

 

(Bildquelle: Ariva.de)

Die Allianz arbeitet in Hinblick auf Cybersecurity mit verschiedenen Unternehmen zusammen und bietet Analysen, Pentests, Software und Fortbildungsmaßnahmen an. In Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik wird auch viel Aufklärungsarbeit geleistet und über die Cyber-Sicherheitslage informiert.

Nach und nach versichern sich somit immer mehr Unternehmen, um sich gegen Cyber-Angriffe abzusichern. (Quelle)

Wie es bei vielen Dingen im Leben ist, gibt es auch hier keine 100-prozentige Sicherheit. Im Vergleich ist eine Feuerversicherung mit 1 Milliarde Euro leicht versicherbar, doch die immer noch große Unsicherheit vor Angriffen macht es nicht leicht Kunden zu versichern. Somit kann man bisher nur Versicherungen abschließen bis zu einer Höhe von 100 Millionen Euro. (Quelle)

Der Allianz zufolge wurden bereits 58% deutscher Unternehmen und Behörden in den vergangenen beiden Jahren zum Ziel von Cyber-Angriffen, welches einen Gesamtschaden von 22,4 Milliarden Euro verursachte. (Quelle)

Diese Statistik deckt sich auch mit der KPMG-Studie. Diese hält zudem fest:

"Cyberangriffe haben auf deutsche Unternehmen zwischen 2013 und 2015 um 50 Prozent zugenommen. In Deutschland seien zudem verstärkt auch mittelständische Unternehmen das Ziel von Internetkriminellen. Das Risikobewusstsein sei zwar bei Mittelständlern gestiegen, die meisten hätten jedoch keinen angemessenen Versicherungsschutz und gingen deswegen erhebliche finanzielle Risiken für ihre Unternehmen." (Quelle)

Bisher sind nur 11% der deutschen Unternehmen durch eine Police gegen potenzielle Schäden versichert. Diese Zahlen zeigen, dass noch viel Potenzial nach oben in dieser Branche steckt.

Offenlegung von eigenen Positionen

Ich halte keine Position (direkt oder über Derivate) in der in dem Artikel behandelten Aktie.

Offenlegung von Geschäftsbeziehungen

Ich habe diesen Artikel selbst geschrieben und meine eigene Meinung wiedergegeben. Ich erhalte keine Vergütung für diesen Artikel (außer ggf. von Spekunauten). Ich habe keine Geschäftsbeziehungen mit einem der im Artikel genannten Unternehmen.

    Kommentare (2)

  • Zupastaar vor über 6 Jahren

    Allianz ist gut aufgestellt und eine Dividende über 4% ist Solide. Gut für ein Renten Depot.

  • Ray123 vor über 6 Jahren

    Ein weiteres gut aufgestelltes Unternehmen, das nicht nur in Deutschland zu den führenden Spezialisten für IT-Sicherheitslösungen gehört, ist Secunet Security Networks AG (ISIN DE0007276503, WKN 727650). Aussichtsreiche staatliche Projekte sollten auch in den kommenden Jahren einen wesentlichen Anteil am Wachstum der Secunet ausmachen. Hierzu gehören insbesondere Sicherheitsprojekte im Bundeswehr-Umfeld, Infrastrukturprojekte des Bundes sowie SINA-Ersatzinvestitionen und neue SINA-Technologien . Erst vor Kurzem erhöhte das Management von Security Networks AG seine Prognose für das Geschäftsjahr 2017. Trotz der recht guten Performance in diesem Jahr sehe ich auf Sicht der kommenden 12 Monaten noch ein Wertsteigerungspotential von 30-40% auf den jetzigen Kurs.

    Börsianer vor über 6 Jahren

    Hört sich interessant an. Müsste ich mir auch mal zu Gemüte führen.
    Vielleicht wäre dieses Unternehmen auch einen Artikel wert Ray123? :)

    Ray123 vor über 6 Jahren

    Das wäre sicherlich eine Überlegung wert. Aber genauso gerne überlasse ich dir diese Ehre :)

    Zur Aktie: Kurzfristig vielleicht etwas heiß gelaufen, Rücksetzer sollte man aber zum Kauf nutzen.

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2 Kommentare