FDA gibt mit Zulassung von Allergie-Spritze grünes Licht für weitere Kursgewinne

Wenn Gräser blühen, Bäume grünen und Bienen fliegen, beginnt für viele Allergiker die größte Leidenszeit. Andere müssen das ganze Jahr über wachsam sein, z.B. bei Lebensmittelallergien. Während die meisten Allergiker nur mit lästigen Symptomen zu kämpfen haben, droht in manchen Fällen aber sogar Lebensgefahr - wenn ein so genannter allergischer Schock eintritt. Anschwellende Atemwege und ein rasch sinkender Blutdruck können so rasch zu Bewusstlosigkeit, bis hin zum Tode führen.

Notfallmedizin kostet ein Vermögen

Zum Glück muss so etwas heute nicht mehr passieren, wenn Patienten schnell mit entsprechenden Notfall-Medikamenten behandelt werden. Allerdings lassen sich die Hersteller diese Lebensrettung teuer bezahlen. Kein Wunder, besitzen diese doch häufig eine Monopolstellung. So ist das niederländische Unternehmen Mylan N.V. z.B. der einzige Anbieter einer lebensrettenden Spritze bei Anaphylaxie (ein allergischer Schock des Immunsystems). Diese Spritze enthält eine synthetische Version des Hormons Epinephrin, welches normalerweise in den Nebennieren hergestellt wird. 

Der EpiPen wird in 2er-Boxen verkauft und enthält neben der Spritze, die bequem selbstständig injiziert werden kann, jeweils eine Dosis Epinephrin im Gegenwert von rund 1 US-Dollar. Die gesamten Herstellungskosten belaufen sich auf geschätzte 30 Dollar. Jetzt schätzen Sie bitte einmal, welcher Verkaufspreis dafür aufgerufen wird...100 Dollar? 200? Falsch - der Endverkaufspreis beläuft sich auf satte 600 US-Dollar!

Scharf anziehende Medikamentenpreise erregen den Unmut der US-Regierung

Der Verkaufspreis war übrigens nicht immer so hoch. Deswegen musste Mylan-CEO Heather Breasch auch schon vor einem Behördenausschuss Rede und Antwort stehen. Und sich u.a. dafür rechtfertigen, warum der Preis des EpiPens in den letzten Jahren um rund 500% in die Höhe geschnellt ist. Die einfache Antwort auf diese Frage können Sie sich aber auch selber geben: Rund 15 Mio. Amerikaner leiden unter potenziell gefährlichen Lebensmittelallergien und unzählige Millionen reagieren hochallergisch auf Bienenstiche. Wenn der EpiPen die Lebensrettung bringt, bezahlen die Leute dafür. 

Mylan und der EpiPen sind übrigens kein Einzelfall: Gleich reihenweise sind in den USA die Medikamentenpreise explodiert. Immer in Bereichen, wo der jeweilige Hersteller ein Quasi-Monopol besitzt und es nur zwei Alternativen gibt: Bezahlen und Leben - oder das Leben risikieren.

Auf die US-Regierung wächst daher der Druck, diesen fragwürdigen Geschäftspraktiken ein Ende zu bereiten. Dies wäre z.B. möglich über Preiskontrollen, wie von Hillary Clinton im Wahlkampf propagiert. Oder - wettbewerbspolitisch weniger problematisch - über mehr Wettbewerb. Anbieter von preisgünstigen Alternativen können sich daher auf rosige Zeiten gefasst machen, da Ihnen bei der Zulassung eine bevorzugte Behandlung winkt. 

Preisgünstige Alternative zum EpiPen soeben zugelassen

Einer der ersten Nutznießer dieser neuen Strategie ist das Unternehmen Adamis Pharmaceuticals aus Kalifornien. Das Unternehmen hat ebenfalls eine Spritze mit synthetischem Epinephrin entwickelt, die am 15. Juni von der FDA die Zulassung zur Behandlung von allergischen Schocks erhalten hat. 

Die Konsequenzen sind, trotz des bereits etwas angestiegenen Aktienkurses, noch nicht annähernd eingepreist. Durch die FDA-Zulassung wird das Unternehmen erst jetzt bekannt. Der EpiPen dürfte in 2016 einen Umsatz von über 1 Milliarde US-Dollar generiert haben. Im Vergleich dazu liegt die gesamte Marktkapitalisierung von Adamis gerade einmal bei 140 Mio. US-Dollar. Mit der Zulassung büsste die Mylan-Aktie bereits an Wert ein, ein erster Fingerzeig für den potenziellen Erfolg von Adamis. 

Nach der Zulassung ist ein Großteil des Risikos beseitigt, während das Umsatzpotenzial gigantisch ist. Ich halte Adamis daher um die 5 Dollar herum (aktueller Kurs: 5,10 US-Dollar) immer noch für kaufenswert.